27. Januar 1968
Der Radiointendant schrieb mir gestern, um mir zu sagen, dass er für den 21. Februar eine "spektakuläre" Sendung machen möchte. Dann bat er mich, ihm am Ende, "zur Krönung" der Sache, die "Reminiszenzen meines Lebens in Indien" zu geben. (Mutter lacht) Also bereitete ich meine Antwort vor ...
Punkt, Schluss. Das ist alles! Es kam auf englisch, und ich habe es dann ins Französische übersetzt. Gestern Abend las mir Pavitra den Brief dieses Herrn vor, und während er las, kam Sri Aurobindo und fing an zu lachen. Als der gute Mann mich nach meinen Reminiszenzen fragte, lachte er, damit hatte ich augenblicklich die Antwort. Es kam so: "Das ist sehr einfach, da gibt es nicht viel zu sagen." ... Aber die Leute verstehen das nicht! Und Sri Aurobindo sagte mir: "Es wird höchste Zeit, dass sie es lernen." Das Ganze dauerte fünf Minuten.
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(Danach hörte sich Mutter die englische Übersetzung des "A Propos" vom 24. November 1967 für die nächste Ausgabe des Bulletins an.) In dem Augenblick, wo man die Erfahrung macht, ist es sehr interessant, denn als Erfahrung bringt es einem immer etwas Neues, man lebt etwas Neues, aber ... Also erzählt man es. Wenn man es aber später wieder hört, ach, dann klingt es wie viel Lärm um nichts. Manchmal erzähle ich solche Erfahrungen - aber sie sind unzählig und geschehen andauernd. Jede für sich ist sehr interessant und immer lehrreich, eine neue Sicht der Welt, eine neue Tat. Wollte man jedoch all das erzählen ... das nähme kein Ende, und jede Erfahrung für sich genommen hat nur ein sehr relatives Interesse. Heute morgen durchlebte ich während mehr als einer Stunde einen bestimmten Bewusstseinszustand, eine bestimmte Weltsicht - unglaublich interessant, weil es wirklich vollkommen neu war, aber all dies in allen Einzelheiten zu erzählen ... nun, ich lasse euch das entscheiden - es liegt an euch, was ihr nehmt, mir ist es egal! @ |